Am heutigen Tag fand die Verhandlung zu Amboseli am obersten Gericht in Nairobi statt, mit folgendem
Ergebnis:
Die zwei Anträge (einer der East African Wildlife Society, Born Free Foundation, David Sheldrick Wildlife Trust etc. und der andere durch Nature Kenya und Eastern Africa Environmental Network, KTE, wurden zu einem zusammengefasst. Die Anträge wurden vom Richter in Betracht gezogen, der noch einmal bekräftigte, dass die gerichtliche https://experience.tripster.ru/experience/Moscow/20221-pereulki/ Verfügung weiterhin besteht, den Prozess zur Rückstufung des Amboseli-Parks aufzuhalten, bevor eine Entscheidung durch das oberste Gericht getroffen ist.
Dann vertagte der Richter die Verhandlung auf den 24. November, 3 Tage nach dem nationalen Referendum zum Verfassungsentwurf.
“Nach meinem Verständnis scheiterten die Anwälte des County Council und die Staatsanwaltschaft (im Namen der Regierung) bei der heutigen Verhandlung, ihre Standpunkte auf den Tisch zu legen.“ – so Will Travers (Born Free Foundation) – etwas frei übersetzt – auf der von ihm kreierten und betreuten Website www.saveamboseli.net
wo übrigens immer noch gegen die Aufhebung des Nationalpark-Status protestiert werden kann.
Christoph Ewald, REAeV
---------------------------------------------------------------------
Inter Press Service Johannesburg von Joyce Maluma, Nairobi
Umwelt Kenia: Amboseli am Scheideweg
Es ist Bewegung, welche ein “wartendes Desaster” erzeugt hat, wie einige sagen. Wie auch immer, Kenia’s Regierung verweigert die Änderung ihrer Entscheidung, Amboseli, ein weltberühmter Nationalpark, zu einem Wildschutzgebiet (Game Reserve) zurückzustufen.
Die Entscheidung wurde zu einem früheren Zeitpunkt in diesem Monat durch den Minister für Tourismus und Wildlife, Morris Dzoro umgesetzt, der damit einer Anordnung des Präsidenten folgte – mit dem Resultat, dass Amboseli unter die Kontrolle einer lokalen Verwaltung gestellt wurde, das Ol Kejuado County Council. Zuvor wurde der Park durch den Kenya Wildlife Service (KWS) geleitet, die nationale Behörde für den Schutz der Wildtiere in dem ostafrikanischen Land, welche den Park im Jahr 1974 übernahm.
Alarmierte Umweltschützer weisen darauf hin, dass sich lokale Verwaltungen anderswo weniger als kompetent im Management von Schutzgebieten erwiesen haben, die bekannte Masai Mara sei ein passendes Beispiel.
Einst ein Nationalpark, wurde das Gebiet durch die frühere Regierung unter die Aufsicht des Narok County Council gestellt. Das Reservat erzielt vermutlich Einnahmen von über vier Millionen Dollar jährlich; aber davon ist wenig zu sehen.
Die Straßen in der Masai Mara befinden sich in einem desolaten Zustand, weil es Safari-Fahrzeugen gestattet ist, zum Aufspüren wilder Tiere ungehindert Off-Road zu fahren – eine Praxis, die zu einer weit verbreiteten Schädigung der Umwelt geführt hat.
Außerhalb des Reservats ist die Situation kaum vielversprechender, mit hochgradiger Armut, die die Tatsache bezeugt, dass nur ein geringer Teil der Parkeinnahmen seinen Weg in die umliegenden Gemeinden gefunden hat.
“Wir fragen uns, welch übernatürliche Fähigkeiten das Ol Kejuado County Council besitzt … das auf nützliche Weise den Amboseli-Park führen wird … wo andere lokale Verwaltungsinstitutionen versagt haben, wie im Falle von 27 anderen National Reserves, deren Gewinne nicht bis zu den Gemeinden durchgesickert sind“, so Odena Lumumba, nationaler Koordinator der Kenya Land Alliance. Diese Organisation ist ein Dachverband für Gruppen, die die Landreform unterstützen.
Es wird befürchtet, dass die zerbrechliche Natur des Amboseli-Ökosystems den Park bei unpassendem Management noch verwundbarer macht als die Masai Mara. Derzeit ist Amboseli die Heimat für dutzende von Tierarten, einschließlich einer Elefantenpopulation von über 1300 Tieren, wie berichtet die größte im Land. Auch mehr als 400 Vogelarten können im Reservat beobachtet werden.
Darüber hinaus wird befürchtet, dass das Ol Kejuado County Council der Aufgabe nicht gewachsen sein wird, Amboseli vor Wilderei zu schützen.
Ungeachtet dieser Argumente äußerte Präsident Mwai Kibaki am 21. Oktober, dass die Änderung des Park-Status unwiderruflich sei.
Der Kommentar kam während eines Besuches im Präsidentenhaus durch hunderte von Massai, jene Befürchtungen verstärkend, dass die Entscheidung zu Amboseli ein Manöver zur Gewinnung von Stimmen ihrer ethnischen Gruppe war – für das kommende Referendum zur Verfassung am 21. November.
Der Entwurf zu Kenias neuer Verfassung ist für sich genommen ein mit der Opposition kontrovers diskutiertes Thema, und sogar ein Teil der regierenden National Rainbow Coalition ruft die Bevölkerung auf, dagegen zu stimmen……..(Text zu politischen Details gekürzt)
Während des Besuches bei Kibaki äußerten sich die Massai-Mitglieder, dass sie für die neue Verfassung stimmen würden.
Anstrengungen der Umweltschützer, die Entscheidung zu Amboseli auf eine legale Basis zu stellen, wurden vereitelt. Zu einem früheren Zeitpunkt des Monats lehnten die Gerichte einen Befehl zur Aufhebung der Bitte der Regierung ab, den Park-Status zu ändern.
Dies geschah trotz der Tatsache, dass laut Gesetz weder der Präsident noch der Minister für Tourismus und Wildlife die Macht besitzt, den Status eines Nationalparks einseitig zu ändern. Das Parlament ist gefordert zur Billigung der Entscheidung, während die Regierung auch den Rat des KWS in dieser Angelegenheit hätte einholen sollen.
Angesichts der Ungewissheit, die Amboseli umgibt, schlägt Kenias Vorsitzender des Tourism Board, Jake Grieves-Cook, vorsichtige Töne an.
“Wir hoffen, dass die Übertragung des Managements von Amboseli zum Ol Kejuado County Council keine Auswirkungen auf den Tourismus haben wird“, sagte er IPS. Zur Zeit ist der Park einer der sechs populärsten von Kenias 50 Schutzgebieten.
“Wir hoffen, dass Amboseli in einer Weise geleitet wird, die es als ein Reservat auszeichnen wird, dass Touristen anzieht. Dies ist einer der führenden Parks im Land und sein einwandfreies Management ist zwingend erforderlich“, sagte Grieves-Cook.
Original-Artikel unter folgendem Link: http://allafrica.com/stories/200510270007.html
Übersetzung: Christoph Ewald Rettet die Elefanten Afrikas e.V.
Sunday Independent (Südafrika), Seite 15 23. Oktober 2005 von Meera Selva Übersetzung: Christoph Ewald, REAeV
Kenia gibt Wildschutzgebiet den Massai zurück
Unter der blau-violetten Silhouette des Mount Kilimanjaro rattern Touristen in Toyota Minibussen und Landrovern vorbei, begierig nach einem Blick auf die Elefanten, die Kenya’s Amboseli-Nationalpark berühmt gemacht haben. Wenn sie genau hinsehen, entdecken sie möglicherweise einen Massai-Jungen, der sich vor der Parkaufsicht versteckt und Ziegen innerhalb der Parkgrenzen weiden lässt. Der Park zerschneidet traditionelle Weidegründe der Massai und junge Ziegen- und Rinderhirten bringen die Tiere oft in den Park, um sie grasen zu lassen. Wenn die Aufseher des Kenya Wildlife Service (KWS) sie ertappen, bringen sie sie hinaus und verhängen gelegentlich ein Bußgeld. Die kenianische Regierung unter Präsident Mwai Kibaki entschied kürzlich, das Parkmanagement unter lokale Verwaltung zu stellen, in Verantwortlichkeit der Massai. Wie vorauszusehen war, verursachte dies einen Aufschrei unter Umweltschützern, die befürchten, dass der Wildtierbestand des Parks leiden wird. Es verärgerte zudem Gegner des Präsidenten Kibaki, die den Verdacht hegen, der Park werde zum Zwecke von Wahlinteressen geopfert. Die Regierung ist überzeugt, dieser Schritt korrigiere einen historischen Fehler. Der Park wurde im Jahre 1906 zunächst als Wildreservat (Game Reserve) eingerichtet, als Kenia eine britische Kolonie war. Für mehrere Jahrzehnte wurde es den Massai weiterhin erlaubt, ihr Vieh dort weiden zu lassen. Im Verlauf des 20. Jahrhundert wurden Umweltschützer immer besorgter um die Sicherung der Umwelt, möglicherweise mehr besorgt um wilde Tiere als um die ortsansässige Bevölkerung. Im Jahr 1974 wurde Amboseli offiziell zum Nationalpark deklariert, und die Massai verloren alle Weiderechte und sonstige Erträge des Landes. David Western, früherer Direktor des KWS, gibt zu, dass die Massai nicht fair behandelt wurden. “Der Wildtierbestand in Amboseli gedieh ziemlich groß durch den Schutz, den die lokale Bevölkerung aufbrachte, nicht KWS-Ranger“, sagte er. Kritiker behaupten hartnäckig, die Änderung der Parkverwaltung habe mit Ethik nichts zu tun. Sie sagen, der Präsident wolle lediglich Stimmen der Massai für ein bevorstehendes Referendum zur Verfassung erkaufen, welches seine Macht stärken würde. Will Travers, leitender Chef der Born Free Foundation, ist “ängstlich, dass die Entscheidung die Wildtiere dieses weltberühmten Gebietes in große Gefahr bringt.” Der Park erzielt jährliche Einkünfte von mehr als 3 Millionen Dollar. Nach Kibaki’s Plänen fließen diese Geldmittel nun an das Olkejuado county council. Die Massai beschwerten sich schon lange, dass Kritiker vergessen, dass sie seit Jahrhunderten neben den Wildtieren existieren und ihre natürlichen Aufseher sind. Wenn sie Amboseli zurückgewinnen, haben sie die Chance zu beweisen, ob sie es immer noch sind.
-------------------------------------------------------
Original-Artikel unter folgendem Link: http://www.int.iol.co.za/index.php?set_id=1&click_id=68&art_id=vn20051023091920674C445413
21.10.2005: Mit freundlicher Genehmigung von C. Ewald, ReaeV
Kenianischer Park ist Fokus eines politischen Kampfes
Ein Disput weitet sich aus zwischen der kenianischen Regierung und einer Gruppe von Natur- und Umweltschützern bezüglich des Amboseli Nationalparks.
Am Fuße des Mount Kilimanjaro gelegen, ist der Park Heimat für eine der größten Elefantenpopulationen Afrikas und eines der zerbrechlichsten Ökosysteme der Erde, berichtete die “Times of London“ am Donnerstag. (20.10.2005)
Die Natur- und Umweltschützer haben sich zu einem Kampf gegen die kenianische Regierungsentscheidung zusammengeschlossen, nach der Amboseli von einem Nationalpark zu einem Reservat zurückgestuft werden soll.
Die Entscheidung enthebt das Park-Management – und Eintrittsgelder in Höhe von 4,4 Millionen Dollar jährlich – vom Kenya Wildlife Service und überträgt es auf eine lokale Ratsversammlung der Massai, die schon seit Jahren verlangen, ihr Vieh in einem für wilde Tiere reservierten Gebiet weiden zu lassen.
“Es ist unglaublich. Sie nehmen diese sehenswerte Ikone, eine der Kronjuwelen Afrikas – anstatt sie zu hüten – übergeben sie es einer Organisation, die nicht in der Lage ist, sie zu managen“, erwähnte Brian Jackman, ein respektierter britischer Wildlife-Autor, gegenüber der Times.Die Regierung wetteifert offensichtlich um Unterstützung durch die Massai für ein Referendum, welches die Stärke der Regierung von Präsident Mwai Kibaki stärken soll.Quelle: United Press International Übersetzung: Christoph Ewald, REAeV
12.10.2005: Mit freundlicher Genehmigung von C. Ewald, ReaeV:
Amboseli darf nicht sterben!
Liebe Elefantenfreunde,
Ihr werdet die Anlehnung an Prof. Grzimeks Appell aus den 50er Jahren in Bezug auf die Serengeti bemerkt haben. Leider gibt es in Bezug auf den für seine Elefantenpopulation weltberühmten Amboseli-Park in Kenia beunruhigende Nachrichten. Dazu ein kurzer Überblick aus der Netzeitung (www.netzeitung.de):
Die kenianische Regierung kündigte an, den Status des Amboseli Nationalparks aufzuheben und «das Land den Massai zurückzugeben». Sie wirbt damit um Stimmen für einen Verfassungsentwurf, über den die Kenianer im November abstimmen sollen. Doch Naturschützer befürchten massive Probleme.
«Wir glauben nicht, dass die Massai den Amboseli-Park gut schützen werden», sagt eine kenianische Tierschützerin. Die Massai wurden in den 1970er und 1980er Jahren von der Regierung von ihrem Weideland vertrieben, um das Schutzgebiet einzurichten. Heute ist der Park eine Touristenattraktion.
«Schon jetzt dringen die Massai immer wieder mit ihren Viehherden in den Park ein, weil die umliegende Gegend stark überweidet ist», sagt die Tierschützerin. Es sei zu befürchten, dass künftig mehr Rinder und Ziegen ins Schutzgebiet getrieben würden und auch dort die Vegetation schädigen. «Außerdem können Rinderherden und Elefanten nicht zusammenleben», sagt sie. Elefanten würden die Herden meiden und vermutlich häufiger als bisher außerhalb des Schutzgebietes die Felder von Bauern leer fressen.
«Die Idee, der Bevölkerung rund um den Park die Aufsicht zu überlassen und sie an den Einnahmen zu beteiligen, ist nicht neu und eigentlich sehr gut», sagt Cynthia Moss, Direktorin von der Amboseli Stiftung für Elefanten. «Aber dieses Konzept birgt viele Risiken.»
Nach Angaben der Elefanten-Stiftung halten sich die etwa 300 Elefanten im Amboseli-Park auf. Die gesamte Population in dem Gebiet, das bis nach Tansania hineinreicht, umfasst etwa 1300 Tiere. Es ist eine der am besten beobachteten Elefantengruppen weltweit, in der jedes einzelne Tier identifiziert werden kann. (dpa)(Ende des Presseartikels)
Auch Daphne Sheldrick hat alle Direkt-Paten ihrer Organisation in einer gesonderten eMail über die doch sehr zweifelhafte Entwicklung für die Zukunft der Elefanten des Parks informiert. Als Nationalpark stand Amboseli unter der Verwaltung des Kenya Wildlife Service (KWS), die Übertretung an das Olkejuado County Council degradiert den Park zu einem National Reserve, in dem menschliche Aktivitäten wesentlich flexibler gehandhabt werden als in einem Nationalpark, wo der Naturschutz absoluten Vorrang genießt. Schon im NP sind Elefanten gelegentlich durch Massai gespeert worden. Ich frage mich was wird, wenn das Gebiet unter die Verwaltung der umliegenden Massai-Bevölkerung gestellt wird. Ich finde es zwar richtig, dass die Menschen dort an den Parkeinnahmen beteiligt werden sollen, aber die Aufgabe und Degradierung bestehender Schutzgebiete in Afrika ist ein alarmierendes Menetekel für die Zukunft der Elefanten und der anderen Wildtiere Afrikas.
Klickt Euch ein auf der Website
www.saveamboseli.net
und protestiert gegen die Aufgabe Amboselis als Nationalpark! Auch Daphne Sheldrick bittet dringend darum, diese Internetadresse an möglichst viele Menschen weiterzuleiten. Das Formular dort ist auch mit geringen Englischkenntnissen leicht und schnell auszufüllen. Helft bitte mit, die sichere Heimat der Matriarchin Echo und Co. und all ihrer Nachkommen auch in Zukunft zu erhalten.
Übersetzt: Christoph Ewald, REAeV
--------------------------------------------------------------------